Eine kurze Vorstellung der Vereinsgeschichte

Unsere Garagengemeinschaft durchlebte eine wechselhafte Geschichte - von vielen der heutigen Mitglieder  persönlich erlebt, mitgestaltet und wahrgenommen - das „Endprodukt“ in seinem heutigen Bestand kennen Sie wahrscheinlich. Wer erinnert sich noch an die Vorweihnachtszeit des Jahres 1971 in der Rudi-Arnstadt-Straße Bestensee, der heutigen Mozartstraße? Ein kleiner Rückblick: Wie allgemein üblich, brachte auch diese vorweihnachtliche Zeit Überraschungen und nicht nur für die Kinder, sondern zum Erstaunen der Erwachsenen wurden sie durch Aushänge in den Hausaufgängen aufgefordert, Wunschzettel für den privaten Garagenbau auszufüllen.Werner Giertz und Horst Eiserbeck stellten ihre Hausbriefkästen für den Einwurf dieser Wunschzettel zur Verfügung.
Ermutigt durch die zahlreichen Bemerkungen riefen sie zum 3. Sonntag des ersten Monats im Jahre 1972 für 09:00 Uhr die 33 Bewerber zu einer Beratung in den kleinen Saal des damaligen Klubhauses in Pätz zusammen.
Neben Werner Giertz hatte u.a. Eberhard Seifert aktive Vorarbeit geleistet, er präsentierte bereits bei dieser Zusammenkunft den Entwurf für das Statut einer Garagenbaugemeinschaft.
Damit waren die Voraussetzungen gegeben, um sofort die Gründungsversammlung durchzuführen und 9 Gründungsmitglieder in den Vorstand zu delegieren.
Die Wahl fiel auf:
    Werner Giertz
    Werner Fechner
    Hans-Jürgen Thalmann
    Peter Neukirch
    Eberhard Seifert
    Julius Randel
    Dieter Mühlmann
    Alfred Gruhn
    Walter Schneider
Dieter Mühlmann und Alfred Gruhn verabschiedeten sich noch vor dem aktiven Baubeginn im Jahre 1972 aus dem Vorstand. An ihre Stelle traten die noch heute aktiven Vereinsmitglieder
    Ernst Forkel und
    Lothar Wanka.
Die Gründungsversammlung nahm ein Statut an und beschäftigte sich im weiterem mit einer Anzeige, die in der "Märkischen Volksstimme" veröffentlicht war. Darin wurden durch das Betonwerk Gransee Betonplatten aus dem Industrie- und Wohnungsbau für den Bevölkerungsbedarf zum Garagenbau für PKW-Garagen angeboten. Bedingung war, dass immer 12 Garagenboxen bzw. ein Vielfaches davon errichtet werden mußte.
Daraus entstand die Überlegung, 36 Garagenplätze für das Garagenprojekt festzulegen. Transport-, Umschlag-, Montage-, sowie die entstehenden Kosten ließen diese Realisierungsvariante nicht zu. Die Suche nach brauchbaren Projekten führte unsere Mitglieder in vielfältiger Art und Weise auf Erkundungstouren, die u.a. solche Garagentypen wie TELTOW, RATHENOW, HEIDRICH - um nur einige zu nennen - im Angebot hatten.
Letztendlich entdeckten Peter Neukirch, Werner Fechner, Dieter Seeber und Heinz  Stallbaum den für unsere Bedingungen brauchbaren Garagentyp "Müllrose".
Das Jahr 1972 war bis in den späten Sommer für die Hürdenläufe durch die Behörden genutzt worden bis hin zum erfolgreichen Standorteröffnungsverfahren, das vor allem durch Günter Axthelm und Horst Ebersbach wesentlich vorangetrieben wurde. Endlich am 03. September erfolgte der erste Spatenstich und die Rodung einer Schonung. Auf den ausgestellten Bildern ist das zu sehen.
Das Jahr wurde mit drei gefertigten Fundamenten und den dazugehörigen Sockeln für die Garagen mit den heutigen Nummern 36, 35 und 34 verabschiedet.
Das Jahr 1972 brachte uns aber auch beim Wetter einen absoluten Höhepunkt – einen Sturm mit Orkanstärke, der nicht nur einen Sendeturm auf dem Funkerberg in Königs Wusterhausen in die Horizontale brachte, sondern ganzen Waldgebieten das gleiche Schicksal bescherte. Der Darß an der Ostsee wurde neues Einsatzgebiet für die Technik des Forstwirtschaftsbetriebes Müllrose und für uns entfiel die Dienstleistung, Anlieferung der Garagenteile bis zur Baustelle.
Die Winterspaziergänge führten über die Rudi-Arnstadt-Straße in Richtung 179 und zurück, denn das heutige Preußeneck und andere größere Bauwerke gab es noch nicht - die Umgebung war in der Regel Hochwald.
Die Mitglieder der Garagengemeinschaft warteten sehnsüchtig auf den Frühling, damit endlich der Tatendrang gestillt werden konnte.
Am 17. und 18. März 1973 war es endlich soweit, die Garagen Nr. 36 und 35 wurden als erste errichtet. Nachdem die ersten 18 Garagen im Wesentlichen standen, erfolgte die Grundsteinlegung anlässlich des 1. Mai 1973. Böse Zungen behaupteten, das war so gewollt, damit die gesamte Bauphase von der Grundsteinlegung bis zur Übergabe nicht so weit auseinandergezogen wird. Welche Freude und welches Aufatmen von den am 11.11.1973 noch zur Gemeinschaft zählenden Mitgliedern, als sie die Eigentumsurkunde in den  Händen hielten und fortan die Wochenenden wieder für sich und die Familie nutzen konnten.
Bei einigen Garagenbauern soll sogar Unbehagen, ob der vielen Freizeit, eingetreten sein. Vergessen waren nun Zementbergung und Baugeschehen. Nur noch Lobeshymnen über das Geschaffene, die dazu beitrugen, dass sich drei Jahre später wieder 18 von Tatendrang Besessene zu einer neuen  Garagengemeinschaft vereinigten und zügig das gesamte Wochenende und jede freie Stunde nutzend, 1976 ihr Ziel erreichten.
Aber, auch sie vergaßen sehr schnell die Anstrengungen und persönlichen
Entbehrungen. Denn kaum fünf Jahre später formierte sich durch ihren Einfluss und dem der Vorgänger angespornt, eine dritte Gemeinschaft, die sich zum Ziel setzte, alles bisher Dagewesene an Größe und Umfang zu übertreffen. Immerhin fanden sich 56 Enthusiasten, unter ihnen sogar einige, die sich zum zweiten Mal schafften. Das Ergebnis war noch im Jahr 1981 zu bewundern. Wieder waren 56 Persönlichkeiten glückliche Eigentümer und Besitzer von Garagen.
Obwohl in den Anfängen bereits Vereinigungsabsichten bekundet wurden, dauerte dieser Prozess noch viele Jahre. Die einschneidenden Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen ließen diese Absicht schnell zur Wirklichkeit werden.
Am 05. Dezember 1990 wurde das Gründungsprotokoll unseres heutigen Vereins "Garagengemeinschaft 72" e. V. festgeschrieben und von 110 Gründungsmitgliedern angenommen. Inzwischen können wir auf eine umfangreiche und ausgewogene Tätigkeit als anerkannter, eingetragener Verein verweisen.

An dieser Stelle bedanken wir uns noch mal herzlich bei unserem Ehrenvorsitzenden Herrn Walter Schneider für die Zurverfügungstellung dieses Materials.

 

 

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